Gartenpflege / Rasenpflege

Baumpflege / Baumfällungen

Regelkontrolle Bäume

Obstbaumschnitt

Seilklettertechnik

Individuelle Beratung

Download Flyer »

Hübsche Motte,
kranke Kastanie!

Achtung, Schädlinge in Ihrem Garten:
Kastanienminiermotte

Geliebter Schattenspender – die Rosskastanie

Die Rosskastanie hat in Südosteuropa – südlicher Balkan, Albanien, Nordgriechenland, Kleinasien – ihr natürliches Verbreitungsgebiet. Durch ihre stattliche Erscheinung und Blütenpracht werden sie bevorzugt in Parks und im öffentlichen Grün angepflanzt. Die breit ausladende Krone und die großen Blätter haben eine angenehm schattenspendende Wirkung und wurden sehr bald nach ihrer Einfuhr in Mitteleuropa für die Beschattung von Bierkellern und Lagern verwendet. Später kam dann der Ausschank bei den Bierkellern in Mode und es entwickelte sich daraus die Kultur der Biergärten, mit der die Rosskastanie untrennbar verbunden ist.

 

Herbst, mitten im Sommer!

Seit einigen Jahren ist ein kleines Insekt auf dem Vormarsch, das unsere Kastanien plagt. Der hartgesottene Schädling überlebt sogar den Winter und schlägt im Frühjahr erneut zu. Schnell erkennt man den Befall an den zerstörten Blättern und der veränderten Farbe des Laubs. Auf einmal beginnt der Herbst mitten im Sommer. Doch das muss nicht sein!

 

Die Kastanienminiermotte –
blinder Passagier durch Europa

Der kleine Schmetterling aus der Familie der Blatttütenmotten ist ein hübscher Zeitgenosse. Tatsächlich ähnelt er in der Vergrößerung – dank der fransigen Hinterflügel – einer bunten Feder.

Die Herkunft der Motte war lange Zeit unklar. Ein Herbarfund von 1879 belegt jedoch, dass die Kastanienminiermotte schon im 19. Jh. in Griechenland – dem natürlichen Standort der Rosskastanie – auftrat. Erst Ende des 20. Jh. breitete sie sich über Europa aus und hatte bis zur Jahrtausendwende Kontinentaleuropa, Großbritannien und Skandinavien für sich eingenommen.

Wie sieht die Zikade aus?

(Bild rechts)

Länge: ca. 5 mm

Farbe: hell orange Flügel mit weißen und schwarzen Querstreifen

Lebensdauer: ca. 3 Monate (ab Mai/Kastanienblüte)
bis zu 3 Generationen pro Jahr

Die Weibchen legen pro Fiederblatt bis zu 300 Eier auf die Blattoberseite. Die kleinen Falter finden sich dann häufig auf den Wind abgewandten, sonnigen Stammbereichen oder auf den besonnten Blättern der Kastanien.

Wie sieht die Larve aus?

(Bild rechts)

Länge: ca 4 mm

Farbe: gelblich/opac, flach,
„eingeschnürte“ Segmentgrenzen mit dunklen Rückenplatten

Lebensdauer: (schlüpft nach ca. 2 Wochen aus dem Ei)
3-5 Wochen + 2 Wochen verpuppt

Die Eilarve bohrt sich direkt nach dem Schlupf in das Blatt. Sie beginnt etwa
3 Wochen lang, das Blatt zu minieren. Nach der Puppenruhe in einem Kokon (innerhalb der Blattmine) schlüpfen die Falter der zweiten Generation (Ende Juni).

Schadwirkungen

Die Zikade ernährt sich vom Pflanzensaft der Blätter, durch ihre geringe Körpergröße ver- ursacht sie aber kaum Saugschäden (verkrüppelte Blätter). Der eigentliche Schaden entsteht durch einen Pilz, den die Weibchen bei der Eiablage übertragen. Die Zikade schneidet kleine Schlitze in die Knospenschuppen und legt je Knospe ein Ei darin ab (Spätsommer/Herbst).
In der Wunde nistet sich der Pilz-Erreger ein und führt zur sog. „Knospenbräune“. Die Fruchtkörper des Pilzes überziehen die absterbenden Knospen über den Winter mit braun-schwarzen Härchen und sterben schließlich ab.

 

Was tun, wenn meine Kastanie befallen ist?

Die letzte Generation eines Jahres überwintert als Larve im Blatt und vergnügt sich im nächsten Jahr erneut. Um den Erstbefall im Frühjahr zu verringern ist es dringend notwendig, das Laub von den Kastanien zu entfernen und zu vernichten.

Um die Larven abzutöten, benötigt es Temperaturen über 40°C. Im heimischen Kompost ist das kaum zu erreichen. Das Laub kann jedoch in Kompostieranlagen abgegeben werden. Alternativ hat sich das Shreddern der Blätter als gute Variante erwiesen. ca. 80% der Puppen können dabei abgetötet werden.

Eine chemische Bekämpfung ist nur mit dafür ausgewiesenen Pflanzenschutzmitteln erlaubt. Allerdings verbietet sie sich meist von selbst. Die Bäume sind zu groß oder stehen im öffentlichen Raum. Mit biologisch unbedenklichen Pheromonfallen wurden jedoch erste Erfolge erzielt.

Da die Kastanienminiermotte erst seit relativ kurzer Zeit in Mitteleuropa heimisch ist, existieren offenbar noch keine Fressfeinde, die sich auf diese Art spezialisiert haben. Die hier vorkommenden Parasitoiden (z.B. Schlupfwespen) haben ihr Suchverhalten offenbar noch nicht auf diesen neuen Wirte ausgerichtet.

Blau- und Kohlmeisen sowie andere insektenfressende Vögel interessieren sich aber zunehmend für diese reichhaltige Nahrungsquelle und auch für Fledermäuse könnte die Kastanienminiermotte ein attraktives Beutetier werden.

Sollten Sie über eine Neuanpflanzung nachdenken, raten wir Ihnen zu rot-blühenden Kastanien. Diese sind nach aktuellem Wissensstand widerstandsfähiger gegen den Schädling.

Zusammenfassung

  • Orange Flügel mit weiß-schwarzen Streifen
  • Legt ihre Eier auf den Blättern der Kastanie ab
  • Die Larve nistet sich im Blatt ein und miniert es
  • Befall gut erkennbar durch Gegenlicht-Probe
  • Braun-graue bis weiße Flecken in den Blättern, die Blätter rollen sich auf und sterben ab
  • Besonders betroffen: Rosskastanien mit weißen Blüten
  • Weniger betroffen: rotblühende Kastanien nur im unteren Kronenbereich

Werden
Sie Teil des Teams.